Rückblicke
Inner Wheel Club Nordheide spendet für Kinderferienprogramm
im Heimathaus und Handwerkermuseum
Über eine Spende des Inner Wheel Clubs Nordheide in Höhe von 500 Euro für ihr Kinder-Ferienprogramm freuen sich der Heimatverein der Börde Sittensen e.V. und das Handwerkermuseum Sittensen.
Bereits zum dritten Mal führte der Inner Wheel Club seine erfolgreiche Osteraktion durch. 1.300 selbstgestaltete Ostereier, bestückt mit Losen wurden in diesem Jahr für den guten Zweck verkauft. Unterstützt wurde die Aktion durch zahlreiche Geschäftsleute aus dem Landkreis. Ziel ist es, die Arbeit mit Kindern vor Ort zu unterstützen. In diesem Jahr gingen die Gewinne an die verschiedenen Ferienprogramme im Landkreis Rotenburg/Wümme.
So kommt auch die Spende an den Heimatverein den Kinderprogrammen in Heimathaus und Handwerkermuseum zugute, die in Kooperation mit der Gemeinde Sittensen organisiert werden. Seit vielen Jahren engagieren sich hier Ehrenamtliche beim Backen mit Kindern, Schmieden in der Museumsschmiede, beim Weben und Papierschöpfen, Filzen und Drucken im Museum.
Die Vertreterinnen des Inner Wheel Clubs Hilke Klensang, Maike William und Hannelore Müller übergaben nun die Spende in der Wassermühle dem Vorsitzenden des Heimatvereins Heinz-Hermann Evers, dem Team der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer und Museumsleiterin Kerstin Thölke.
Heinz-Hermann Evers, Hajo Ilmers, Maike William, Anne Dodenhof, Ralf Somann, Erika Jaschinski, Hilke Klensang, Hannelore Müller, Regina Suhr, Martha Suhr, Ute Stache, Kerstin Thölke. Es fehlen Marie Stache, Birgit Hauschild Dreyer, Anne Bösch und Dennis Rösch.
Heimatverein Sittensen auf Küstentour: Von Hafenrundfahrt bis Schrottkunst
Eine rundum gelungene Tagesfahrt organisierte der Heimatverein der Börde Sittensen am 29. Juni 2025 unter der bewährten Planung von Jürgen Kiel. Ziel war die Hafenstadt Wilhelmshaven, die den Teilnehmenden bei bestem Wetter und abwechslungsreichem Programm viel interessante Einblicke bot.
Pünktlich ging es morgens mit dem Bus in Sittensen los. Bereits während der Busfahrt wurden die Fahrgäste mit informativen Erläuterungen zur Region und zum geplanten Tagesablauf versorgt. Am Südstrand von Wilhelmshaven angekommen, bestiegen die Teilnehmer das Ausflugsschiff „Harle Kurier“ der Reederei Warrings. Die Hafenrundfahrt führte vorbei am Jade-Weser-Port – Deutschlands einzigem Tiefwasserhafen – sowie am Marinestützpunkt. Ein kleiner Imbiss an Bord sorgte für Stärkung und gute Laune.
Weiter ging es mit dem Bus in das beschauliche Varel. Die Fahrt führte an der höchsten Mühle der Region vorbei zum idyllischen Hafen von Varel, wo im Restaurant „Hafenblick“ ein leckeres Mittagessen serviert wurde. Wer mochte, unternahm im Anschluss noch einen kleinen Rundgang – inklusive Blick auf die angeblich kleinste Kneipe Deutschlands. Der letzte Programmpunkt führte die Gruppe nach Dangast, wo in der Galerie Yard Art die beeindruckenden Schrottkunstwerke des Künstlers Dietl bewundert wurden. Den Abschluss bildete eine gemütliche Kaffeetafel mit „Kaffee satt“ und Kuchen, bei der die vielen Eindrücke Revue passieren konnten.
„Die Fahrt hat mir viel Spaß gemacht und war aus meiner Sicht ein voller Erfolg für unseren Heimatverein“, fasste Organisator Jürgen Kiel zufrieden zusammen. Die Teilnehmer kehrten gut gelaunt und inspiriert nach Sittensen zurück – mit neuen Eindrücken, schönen Gesprächen und dem Wunsch nach einer baldigen Wiederholung.
Mittwochsradler des Heimatvereins Sittensen auf großer Tagestour
Seit nunmehr acht Jahren treffen sich die „Mittwochsradler“ – eine aktive Abteilung im Heimatverein der Börde Sittensen – Woche für Woche zu gemeinsamen Fahrradtouren. Jeden Mittwoch um 14 Uhr starten rund 15 Radbegeisterte vom Haus der Vereine aus zu abwechslungsreichen Ausfahrten durch die Region. Meist dauern die Touren etwa drei Stunden und werden spontan je nach Wetterlage und Teilnehmerinteresse geplant.
Zweimal im Jahr steht jedoch ein besonderes Highlight auf dem Programm: eine Ganztagstour. Die jüngste fand vor wenigen Tagen statt und führte die Gruppe in die Kreisstadt Rotenburg. Nach einer ausgedehnten Fahrt durch die Stadt kehrten die Radler in ein gemütliches Lokal ein und genossen dort ein wohlverdientes Mittagessen.
Die Rückfahrt gestaltete sich besonders interessant: Über einen hervorragend ausgebauten Radweg in Richtung Brockel – angelegt auf der Trasse einer längst stillgelegten Bahnstrecke und erst vor etwa einem Jahr offiziell eröffnet – ging es weiter nach Scheeßel. Wo immer möglich, nutzte die Gruppe Wirtschaftswege anstelle von Hauptstraßen, um die Landschaft der Börde aus nächster Nähe zu erleben und die Natur in vollen Zügen zu genießen. Wieder in Sittensen angekommen, gab es reichlich Applaus für Michael Stein, der die Tour organisiert und geplant hatte – als Dank für einen rundum gelungenen Ausflug.
Besuch bei Freunden
30 Jahre Partnerschaft zwischen Dzierzgon und Sittensen
Einen überaus herzlichen Empfang durch die Bürgermeisterin Jolanta Szewczun aus Dzierzgon erfuhren die Mitglieder einer nach Polen angereisten achtköpfigen Delegation aus Sittensen. Neben dem Samtgemeinderatsvorsitzenden und Vierdener Bürgermeister Harald Schmitchen, dem Sittenser Bürgermeister Diedrich Hönys, dem Ausschussvorsitzenden für Brandt- und Katastrophenschutz Nico Burfeind, dem Beauftragten für die polnische Partnerschaft Bernd Pichlmeier mit seiner Frau Wiebke, Jolanta Rathjen aus dem Sittenser Rathaus, die als Übersetzerin fungierte, war auch der Heimatverein mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Stefan Tiemann und seiner Frau Sandra im ehemaligen Christburg/Westpreußen vertreten.
Besonderer Anlass dieses Besuchs war die nunmehr 30-Jahre bestehende Partnerschaft, die 1995 begründet wurde. Maßgeblich beteiligt waren seinerzeit Miroslaw Zywicki und Hans Roesch, der 2018 die Ehrenbürgerschaft von Dzierzgon erhalten hatte. Beide Namen werden im Zusammenhang mit der Partnerschaft in Polen immer wieder mit größtem Respekt und Anerkennung genannt. Als Ausdruck der Wertschätzung überreichte die Sittenser Delegation ein repräsentatives Schild mit den Wappen der beiden Kommunen und dem Hinweis auf dieses besondere Ereignis. Daneben gab es noch ein großes Wimmelbild aus Sittensen, das wie die für die Jugendeinrichtungen mitgebrachten Puzzles für viel Freude bei der polnischen Delegation sorgten.
Neben der Bürgermeisterin waren u.a. die stellvertretende Bürgermeisterin Aleksandra Kun, die dort so genannte Gemeindesekretärin Daria Mietlewska-Dura, die die Aufgaben der Gemeindedirektorin wahrnimmt, der Vorsitzende des Stadtrates Andrzej Pskiet und die stellvertretende Vorsitzende des Rates Lucyna Maczyszyn anwesend. Diese ließen es sich es dann auch nicht nehmen, es den Sittensern mit Geschenken aus lokaler Produktion gleich zu tun.
Frau Bürgermeisterin Jolanta Szewczun konnte bei der Vorstellung ihrer Gemeinde von umfangreichen Projekten in ihrer Kommune berichten. So wurden in den letzten Jahren zum Beispiel 46 gemeindliche Wohnungen gebaut, ein Senioren- und Tagespflegeheim nach Komplettumbau einer baufälligen Villa errichtet, ein Familienunterstützungszentrum mit Seniorenclub eingerichtet, Feuerwachen modernisiert und ausgerüstet, eine Leichtathletikanlage mit 400m–Bahn, Skaterpark und diversen Spiel- und Fitnessgeräten und vielen Verweilmöglichkeiten hergestellt. Die Voraussetzungen für Photovoltaikparks und erneuerbaren Energiequellen auf Bauernhöfen wurden geschaffen. Kurz vor dem Abschluss steht schließlich noch die Fertigstellung eines über drei Kilometer langen Fuß- und Radweges in einer durchgängigen Breite von 3 Metern in bituminöser Bauweise zur Erschließung eines in Bau befindlichen gemeindlichen Strandbades am Kuksy-See. Die Bürgermeisterin verschwieg nicht, dass insbesondere die Errichtung von Windkraftanlagen im Gemeindegebiet erhebliche Einnahmen mit sich gebracht haben. Diese sind wie die Zuschüsse aus europäischen Mitteln unverzichtbare Bestanteile der Finanzierung der genannten Maßnahmen.
Die politischen Vertreter zeigten sich sichtlich beeindruckt von den in jüngster Zeit realisierten Projekten, die dann ausgiebig noch in Augenschein genommen werden konnten. Besonders die Baumaßnahmen und deren kurzen Planungs- und Umsetzungsprozesse versetzen die Delegation in fast ungläubiges Staunen.
Mit auf dem Besuchsprogramm stand auch die Besichtigung der umfangreich renovierten und überaus beeindruckenden Marienburg in Marlbork Sie ist die größte Backsteinfestung des Deutschen Ordens in Europa und Sinnbild der klassischen Ritterburg. Wie das ganze Besuchsprogramm wurde die Delegation zusätzlich von Wioletta Zuchowska als Deutsch-Polnische Übersetzerin begleitet. Die Sittenser Teilnehmer konnten aber auch feststellen, dass vor Ort teilweise deutsche Sprachkenntnisse vorhanden sind und mit Englisch eine Kommunikation mittlerweile fast überall problemlos möglich ist.
Zum Abschluss des Besuches gab es ein gemeinsames Abendessen der Delegationen mit Musik und guter Laune im ehemaligen Nonnenkloster mit anschließendem Besuch der Kulturnacht in Dzierzgon.
Bei der herzlichen Verabschiedung wurde vereinbart, die Partnerschaft auf jeden Fall weiter zu pflegen und möglichst auszubauen. Beide Seiten wollen zusätzliche Möglichkeiten des Austauschs zwischen den Menschen beider Gemeinden suchen und unterstützen.
Fahrradtour am 1. Mai zum Solarpark Tiste
Bei strahlendem Sonnenschein trafen sich am 1. Mai rund 70 heimatbegeisterte Radfahrer an der Wassermühle Sittensen zur traditionellen Maitour, die von Gästeführerin Erika Jaschinski wieder in gewohnter Manier vorbereitet wurde.
Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Diedrich Höyns nutzte Samtgemeindebürgermeister Jörn Keller die Gelegenheit, nochmals auf das anstehende Stadtradeln in der Samtgemeinde Sittensen hinzuweisen.
Los ging es dann über das Klostergut Burgsittensen zum Solarpark in Tiste. Hier warteten neben Bürgermeister Stefan Behrens bereits Uwe Rath und Dr. Marc-Oliver Otto die als Verantwortliche für Entwicklung und Realisierung des Solarparks ausgiebig und fachkundig berichten und die vielen Fragen der Fahrradgruppe beantworten konnten.
Nach einer Fahrt durch den Solarpark ging es über die Biogasanlage Heidenau auf dem Radfernweg Hamburg-Bremen zurück nach Sittensen. Hier endete die Tour am Parkplatz der Ostetalschule KGS Sittensen, wo im Festzelt das 125-jährige Jubiläum der Feuerwehrkapelle Sittensen mit zünftiger Blasmusik gefeiert wurde.
Gästeführerin Erika Jaschinski wurde für die Organisation der rundum gelungenen Fahrt wieder mit einem herzlichen Applaus bedacht.
Osterfrühstück im Heimathaus sehr gut besucht
Honig vom Imkerverein Zeven-Sittensen
Das Veranstaltungsteam des Heimatvereins hatte zum Ostermontag wieder das traditionelle Osterfrühstück für jedermann vorbereitet. Die Tische im Heimathaus waren schon zur frühen Stunde liebevoll eingedeckt und frühlingshaft mit Tulpensträußen dekoriert worden. Die ehrenamtlichen Eierkocher hatten den großen Waschbottich zeitig angeheizt und konnten in bewährter Weise laufend frisch gekochte Eier für den reichlichen Verzehr liefern.
Schon früh standen die ersten Hungrigen vor der Tür des Heimathauses, die dann pünktlich um 9.00 Uhr geöffnet wurde. Im Laufe des Vormittags ließen sich über 150 Besucher mit Brot und Brötchen, herzhaften und süßen Belegen und natürlich den frisch gekochten Eiern ausgiebig verwöhnen. Für Kaffee satt, Tee und Kaltgetränke war natürlich auch wieder gesorgt.
Zur Freude aller hatte Bernhard Balmer aus Oldendorf, der schon seit mehreren Jahren treuer Besucher des Osterfrühstücks und Vorsitzender des Imkervereins Zeven-Sittensen ist, reichlich Honig aus eigener Produktion zum Verzehr mitgebracht.
In angenehm rustikaler Atmosphäre gab es wieder viele nette Begegnungen und Gespräche, so dass sowohl die Besucher als auch das Veranstaltungsteam ein sehr positives Fazit des diesjährigen Osterfrühstücks ziehen konnten.
Heimatverein ehrt langjährige Mitglieder
und zeigt historischen Foto-Spaziergang durch Sittensen
Die Mitgliederversammlung des Heimatvereins der Börde Sittensen e. V. stieß vergangenen Dienstag auf großes Interesse: Das Heimathaus war bis auf wenige Plätze gefüllt. Neben Berichten aus den Fachabteilungen, Vorstandswahlen und Mitgliederehrungen bot der Abend auch einen besonderen Programmpunkt: einen historischen Fotorundgang durch Sittensen.
Nach der Begrüßung und dem Gedenken an verstorbene Vereinsmitglieder berichtete der Vorsitzende Heinz-Hermann Evers über die Vereinsarbeit des vergangenen Jahres sowie über die erfolgreichen Veranstaltungen.
Aus der Fachabteilung Chronik und Schrifttum berichtetet Leiterin Esther Meyer-Biemold unter anderem von den Zahlreichen Arbeitsgemeinschaften die sich mit dem Thema Archivierung, Kalender und Ausstellungen beschäftigen. Zudem erinnerte sie an die Aktivitäten rund um die 1000-Jahr-Feiern in den Dörfern im vergangenen Jahr. Anne Dodenhof informierte als Leiterin aus der Abteilung Weben über die aktuellen, gut besuchten Webkurse und stellvertretend für Anita Klindworth als Leiterin der Fachabteilung Spinnen vom erfolgreichen Spinntreffen im vergangenen Jahr. Kassenwart Jörg Schmidtchen präsentierte die solide Kassenlage des Heimatvereins, machte jedoch darauf aufmerksam, dass der Verein auch Rücklagen für die Instandhaltung des vereinseigenen Hauses der Vereine und der Geschichte bilden müsse. Stefan Tiemann erklärte ergänzend, dass für das Jahr 2026 umfangreiche Renovierungsarbeiten geplant sind und das Büro aus dem 1. Stock ins Erdgeschoss verlegt werden soll, um Barrierefreiheit und mehr Zugänglichkeit zu gewährleisten.
Bei den Vorstandswahlen wurden Heinz-Hermann Evers als Vorsitzender und Uwe Thies als Schriftwart in ihren Ämtern bestätigt. Gemeinsam mit Stefan Tiemann (stellv. Vorsitzender), Jörg Schmidtchen (Kassenwart) und Esther Meyer-Biemold (Pressewartin) bleibt das bewährte Vorstandsteam bestehen.
In den Beirat wurden Erwin Bachmann, Marianne Dodenhof, Hildegard Hollmann, Erika Jaschinski, Jürgen Kiel, Anita Klindworth, Hans-Jürgen Nath und Regina Suhr wiedergewählt. Neu dabei ist Volker Bellmann, der künftig als Ansprechpartner rund ums „Haus der Vereine“ fungiert.
Für langjährige Vereinszugehörigkeit wurden zahlreiche Mitglieder durch Heinz-Hermann Evers und Esther Meyer-Biemold mit Urkunden und einer Rose geehrt – viele von ihnen sichtlich gerührt. Geehrt wurden die Anwesenden Marianne und Hermann Dodenhof, Gerda Bostelmann, Lisa Ginsmann, Marlies Poort und Irmgard Rathjen sowie Hilde Müller, Gunda Hinrichs-Heinemann, Rita Kretschmann, Ilse Bruns, Günter und Heidrun Dittmer, Ursula Brunkhorst, Ilse und Dieter Lange, Erika und Heinrich Meyer.
Es folgte ein kurzes Grußwort von Friedhelm Gahlau als Vorsitzender des Moorbahnvereins. Danach bedankte sich Sittensens Bürgermeisters Diedrich Höyns beim Verein für deren Arbeit im Allgemeinen und bei der Organisation der 1000-Jahr-Feiern im Besonderen.
Den Abschluss des kurzweiligen Abends bildete eine historische Fotoschau: Erika Jaschinski und Esther Meyer-Biemold nahmen die Gäste mit auf einen bebilderten Spaziergang durch das frühere Sittensen. Viele der Anwesenden erinnerten sich lebhaft an Häuser, Straßenzüge und Details, die heute längst verschwunden sind.
Aktuelle Informationen zu Veranstaltungen und Neuigkeiten aus der Vereinsarbeit finden Interessierte auf der Homepage des Vereins unter: www.heimatverein-sittensen.de sowie bei Facebook oder Instagram.
Vortrag über Autobahnbau 1934–1936 fesselt Zuhörer im Heimathaus
Am Mittwoch, den 2. April 2025, lud der Heimatverein Sittensen zu einem historischen Vortrag mit Dr. Dörfler ins Heimathaus ein. Das Interesse war groß – nahezu alle Plätze waren besetzt.
Dr. Dörfler beleuchtete eindrucksvoll die Arbeitsbedingungen beim Bau der Autobahn zwischen 1934 und 1936, insbesondere im 70 Kilometer langen Abschnitt rund um Sittensen. Die Arbeiter mussten unter schwersten Bedingungen mit Schaufeln und wenigen Maschinen wie den sogenannten „Fröschen“ (Explosionsstampfern) den Boden bewegen. Trotz der primitiven Technik wurde die Strecke in nur zwei Jahren fertiggestellt. Die Arbeit war jedoch lebensgefährlich: Statistisch gesehen kam auf sechs Kilometer fertiggestellte Autobahn ein Todesopfer.
Besonderes Augenmerk legte Dörfler auf das Arbeiterlager Gyhum. Dort waren vor allem arbeitslose Berliner untergebracht, die zur Zwangsarbeit an der Autobahn verpflichtet wurden, um ihre Wohlfahrtsunterstützung zu behalten. Die extrem harten Arbeitsbedingungen und verzögerten Lohnzahlungen führten schließlich zu einem Streik – ein in der NS-Diktatur undenkbares Ereignis. Die Reaktion war strikt: Ein Sonderzug brachte die protestierenden Arbeiter nach Berlin, wo sie der Gestapo übergeben wurden, einige kamen sogar ins KZ.
Bereits in der Pause wurde unter den Zuhörern angeregt diskutiert, viele tauschten eigene Erinnerungen und Familiengeschichten aus. Zum Abschluss der Veranstaltung berichtete spontan der Enkel eines damals in Gyhum tätigen Bauingenieurs von Siemens von der Arbeit seines Großvater. Er war eigens für den Vortrag aus der Nähe von Cuxhaven angereist und schilderte die einfachen Lebensbedingungen: Sein Großvater sei in einem Bauernhaus in Hesedorf untergebracht gewesen – ohne fließendes Wasser und unter sehr bescheidenen Umständen.
Der Vortrag warf ein eindrückliches Licht auf ein oft vernachlässigtes Kapitel der deutschen Geschichte und wurde von den Zuhörern mit großem Interesse verfolgt.
Duo begeistert Sittensen
Pausenhalle fast bis auf den letzten Platz gefüllt
Mit einem humorvollen Programm sorgte das Duo am vergangenen Freitag in der voll besetzten Pausenhalle Sittensen für beste Stimmung. Quer durch alle Genres und Sprachen präsentierten die beiden Künstler einen Hit nach dem anderen: Evergreens von Udo Jürgens und Elton John wechselten sich ab mit plattdeutschen Klassikern, Schlagern, Balladen und Kultsongs. Das Publikum sang begeistert mit, klatschte im Takt und schnipste ausgelassen zu den bekannten Melodien. Spätestens bei „Ein bisschen Frieden“ von Nicole, Nina Hagens unvergesslichem „Farbfilm“ oder Cornelia Froboess’ „Pack die Badehose ein“ war das Publikum nicht mehr zu halten.
Zur Begrüßung und in der Pause verwöhnte das Team des 12. Jahrgangs der Ostetalschule unter der Leitung von Antonia Borchers die Gäste kulinarisch: Von Aperol über Sekt und Wein bis hin zu Bier, Laugenbrezeln und frisch gebackenen Waffeln blieb kein Wunsch offen. „Antonia Borchers und ihr Team haben das großartig gemacht – da greifen wir gern wieder drauf zurück“, lobte Heinz-Hermann Evers, Vorsitzender des Heimatvereins Sittensen, der die Veranstaltung organisiert hatte.
Alles in allem ein rundum gelungener Abend mit zwei tollen Gesangsstimmen, den Elke Oppermann mit viel Humor im Gespräch mit ihrer Kollegin und dem Publikum unterhielt, während Elisabeth Lohof durchgehend für verlässlich-souveräne Gitarrenbegleitung sorgte.
Foto: Heidrun Meyer
Vielen Dank!
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Apotheker Lars Janzen von der Börde Apotheke Sittensen für eine Spende in Höhe von 300,- € für unsere Vereinsarbeit. Diese konnten unser Vorsitzender Heinz Hermann Evers und die Vorstandsmitglieder Uwe Thies und Stefan Tiemann jetzt in Empfang nehmen.
Mit der Spende werden wir im Frühjahr den Eingangsbereich unseres Hauses der Vereine und der Geschichte in der Scheeßeler Straße wieder mit ansprechender Bepflanzung versehen.

Dionysius-Medaille für Martha Suhr
Anlässlich des diesjährigen Neujahrsempfangs der Gemeinde Sittensen wurde unserem Ehrenmitglied Martha Suhr eine weitere besondere Ehrung zu Teil. Sie erhielt aus den Händen von Bürgermeister Diedrich Höyns die Dionysius-Medaille nebst zugehöriger Verleihungsurkunde.
Die Gemeinde Sittensen würdigt damit ehrenamtlich Tätige, die sich in besonderer Weise für unser Gemeinwesen einsetzen. Und für das Sittenser Orginal, Gesicht und Frau der ersten Stunde des Heimatvereins in der legendären Montagsrunde trifft dies unbestritten zu.
Die 92-jährige nahm die Auszeichnung sichtlich gerührt entgegen und kommentierte in die ihr eigenen bescheidenen Art: „Ich hab doch gar nichts Besonderes gemacht. Sich für seinen Ort und für die Allgemeinheit einzusetzen, das haben mir meine Eltern schon so beigebracht.“

Das Titelbild des Historischen Kalenders 2025: Das Wohn- und Geschäftshaus Heinrich Ehlen in der Bahnhofstraße
Historische Ansichten aus Groß Sittensen
Neuer Kalender für das Jahr 2025 wirft einen Blick auf das historische Sittensen
Unter dem Titel „Historische Ansichten aus Groß Sittensen. Ein Bildkalender für das Jahr 2025“ geben das Handwerkermuseum und der Heimatverein der Börde Sittensen wieder einen historischen Kalender heraus. Der Wandkalender zeigt 13 ausgewählte Fotografien des Bördeortes und wirft einen Blick auf vergangene Zeiten.
Die Ansichten von Höfen, Häusern und ihren Bewohnern geben einen anschaulichen Eindruck vom historischen Groß Sittensen. So zeigt das Titelbild das Wohn- und Geschäftshaus Heinrich Ehlen, das auch heute noch in der Bahnhofstraße zu finden ist. Vom Hochzeitszug zur Sittenser Kirche über die Gaststätte Gülßam, dem späteren Niedersachsenhof, hin zur Ansicht vom „Haus der Vereine“ im Bau – der Kalender vermittelt spannende Einblicke in das alte Sittensen und die Lebenswelt der Menschen im Ort.
Der historische Kalender erscheint anlässlich der Sonderausstellung „Groß Sittensen – Gestern und Heute“, die ab März 2025 im Handwerkermuseum Sittensen zu sehen sein wird.
Die Fotografien stammen aus dem Fotoarchiv der Gemeinde Sittensen und aus privaten Beständen. Sie wurden mit ehrenamtlicher Unterstützung aus der Gemeinde Sittensen und des Heimatvereins der Börde Sittensen e. V. zusammengetragen.
Erhältlich ist der Kalender für 20 Euro beim Heimatverein der Börde Sittensen e.V., bei Getränke Meyer und Papier Ehlen in der Bahnhofstraße, bei Haushaltswaren Kramer sowie bei der Touristikinformation in der Wassermühle. Der Verkauf findet auch im Rahmen des diesjährigen Erntedankfestes am Sittenser Heimathaus statt.
Ansprechpartnerin:
Kerstin Thölke
Handwerkermuseum Sittensen
04282 9300 1653
handwerkermuseum@sg.sittensen.de
Impressionen vom Weihnachtsmarkt 2024
Ausflug Loki-Schmidt-Garten und Ohlsdorfer Parkfriedhof plus spontaner Stadtrundfahrt
Am Sonntag, den 15. September fand der Tagesausflug nach Hamburg zum Loki- Schmidt-Garten und zum Ohlsdorfer Parkfriedhof statt, der spontan durch eine staubedingte Stadtrundfahrt ergänzt wurde. Organisiert hatte die Busfahrt der Heimatverein der Börde Sittensen.
„Zwei schöne Parkanlagen standen auf dem Programm. Der Loki-Schmidt-Garten war unser erstes Ziel“, erzählt Organisator Jürgen Kiel vom Heimatverein der Börde Sittensen. Um 9:00 Uhr gestartet kam die Reisegesellschaft nach etwa einer Stunden in Hamburg Flottbek an. Dort wurde zunächst unter großem Zuspruch ein Frühstück mit belegten Brötchen und Kaffee am Bus gereicht. Anschließend erkundete die Gesellschaft den Loki-Schmidt-Garten, der mit seiner Vielzahl an Pflanzen auf dem Freigelände beeindruckte. „Der Hauptweg umrahmt ein Gewässer. Entgegen dem Uhrzeigersinn werden die Gebiete Nutzpflanzen, Giftpflanzen, Wüsten-, Rosen- und Gesteinsgarten berührt. Weiter nördlich folgen Bäume und andere Gewächse aus Süd- und Nordamerika. Der Weg verläuft im nördlichen Bogen durch japanische und chinesische Gärten. In südlicher Richtung folgen Wälder Europas. Er verzweigt gegen Ende zum Museum Loki Schmidt Haus und zum Eingang.“ erläutert Kiel.
Danach ging es mit dem Bus weiter zum weltgrößten Parkfriedhof in Ohlsdorfer. Hier erwartete die Teilnehmer eine professionelle Führung der Hamburg-Gängerin. Sie lieferte interessante Erklärungen zum Friedhof und hinterließ starke Eindrücke. Nach einem gemeinsamen Mittagessen im Café Fritz musste Busfahrer Daniel aufgrund der aktuellen Verkehrslage auf alternative Wegstrecken zugreifen. „Es wurde daraus eine Stadtführung der besonderen Art, die viel Beifall bekam“ berichtet Heimatverein Reiseleiter Jürgen Kiel. „Aus meiner Sicht ein rundum gelungener Tag!“ fasst er den Ausflug lächelnd zusammen.
Butterkuchen am Heimathaus und Büchertisch bei der Schmiede
Heimatverein Sittensen präsentiert sich auf der 1000-Jahr-Feier
Der Heimatverein der Börde Sittensen wird am 24. und 25. August an dem Sittenser Festwochenende zur 1000-Jahr-Feier mit Kaffee und traditionellen Butterkuchen am Heimathaus und einem Büchertisch bei der Schmiede vertreten sein.
Das Veranstaltungsteam des Heimatvereins rund um Regina Suhr serviert am Sonntag ab 14:30 Uhr Kaffee und selbstgebackenen Butterkuchen aus dem historischen Ofen beim Heimathaus. Hier bietet sich die Gelegenheit bei Kaffee und Kuchen ein wenig zu klönen – ob auf Platt oder hochdeutsch spielt keine Rolle – und den Nachmittag in geselliger Runde gestärkt zu genießen. Hans-Joachim Ilmers, die gute Seele des Heimathauses und Herr über den Backofen, wird schon in der Nacht zum Sonntag mit dem Einheizen und anschließendem Backen beginnen, damit am Nachmittag die vielen Bleche mit Butterkuchen fertig sind.
Außerdem ist die Fachabteilung Chronik und Schrifttum des Heimatvereins am Sonnabend von 11:00 Uhr bis 18:00 Uhr mit einem Büchertisch in der Nähe der Schmiede am Markt vertreten. Hier können Publikationen des Heimatvereins, aber auch viele andere regionalhistorische Veröffentlichungen und Antiquarisches erworben werden. Zudem wird es die Möglichkeit geben sich über historische Schriften wie Kurrent und Sütterlin zu informieren und sich auch einmal im Lesen und Schreiben der alten Schrift auszuprobieren.
Heimatverein Sittensen organisierte Ferienaktion für Kinder
Fröhliches Backen am Heimathaus
Am Dienstag fand beim Heimathaus in Sittensen wieder das traditionelle „Backen im Heimathaus“ statt. 32 Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren waren gekommen, um Abwechslung im Ferienalltag zu suchen. Organisiert vom Heimatverein konnten die Kinder hier Brot- und Kuchenteig selbst anrühren. Die Rührschüsseln hatten sie von zu Hause mitgebracht. Birgit Hauschild-Dreyer, Regina Suhr und neun weitere Helferinnen vom Heimatverein hatten die Backzutaten besorgt und alles sorgfältig vorbereitet. Fachkundig, geduldig und gut gelaunt unterstützten sie die Ferienkinder beim Zubereiten des Teiges, um diesen anschließend im historischen Steinofen von Hajo backen zu lassen.
Hajo, wie Hans-Joachim Illmers von allen genannt wird, ist der Herr über den historischen Steinbackofen beim Heimathaus. Er hatte ordentlich zu tun, die vielen Brote und Kuchen in den Ofen zu schieben und zu kontrollieren, wann sie fertig gebacken waren. Mit einem kleinen Stöckchen piekte er den Kuchen an und schaute, ob noch Teig daran klebt, oder ob dieser schon durchgebacken war. Schon viele Stunden vorher hatte er den Backofen angeheizt und auf die nötige möglichst gleichmäßige Backtemperatur gebracht. Bei diesen sommerlichen Temperaturen eine schweißtreibende Arbeit. Unterstützung und Gesellschaft leistete ihm Hans-Jürgen Nath.
Während die Brotlaibe abkühlten und der Kuchen noch backte, vertrieben sich die Kinder die Wartezeit, bis alles fertig war. Sie spielten Geschicklichkeitsspiele, rannten lachend und tobend über den Rasen, schlugen Rad und vergnügten sich auf dem Gelände. Zudem gab es für alle noch eine Runde Bingo im Heimathaus, dann waren Brot und Kuchen endlich fertig und die stolzen jungen Bäckerkinder konnten ihre Backwerke in Empfang nehmen.
Großartige Stimmung beim Spinntreffen in Sittensen
Schon Ghandi soll gesagt haben: „Nimm Zuflucht zum Spinnen, dass dein Geist zur Ruhe kommt“. Dies gibt die fast meditative Stimmung wieder die am Sonntag in Sittensen herrschte. Bei hochsommerlichen Temperaturen trafen sich rund 200 Spinnerinnen und Spinner aus ganz Norddeutschland auf dem Heimathausgelände. Der Heimatverein der Börde Sittensen e.V. hatte die Ehre, das 33. Niedersächsische Spinntreffen auszurichten.
Organisatorin Anita Klindworth hatte in den vergangenen Wochen und Monaten viel zu tun und freut sich nun, dass alles so gut geklappt hat und die Gäste trotz der hohen Temperaturen so zahlreich erschienen sind. Bevorzugt in schattigen Plätzen wurde unterschiedlichste, historische und moderne Spinnräder aus aller Welt vorgeführt. Überall wurde ruhig geplaudert, erzählt, gefragt, sich informiert und ausgetauscht. Eine fröhliche entspannte Stimmung zwischen den Spinnerinnen und neugieren Besuchern.
Besonders und eher selten zu sehen war ein indisches Spinnrad, ein Charkha. Charkhas sind bereits seit dem 9. Jahrhundert bekannt und eine frühe Weiterentwicklung der Handspindel, war zu erfahren. Mit ihnen könne man wesentlich schneller Spinnen als mit unseren in Norddeutschland üblichen Spinnrädern. Charkhas gäbe es in verschiedenen Größen, die kleinsten seien nur so groß wie ein Buch. Im 20. Jahrhundert seien sie zum Symbol von Ghandis Unabhängigkeitsbewegung in Indien gewesen. Er habe die Charkhas im ganzen Land verbreitet, um auch der armen Bevölkerung mit einfachen Mitteln die Möglichkeit zu bieten Baumwolle zu spinnen, Kleidung herzustellen und damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen. So hätten die Charkha auch ihren Weg auf die indische Flagge geschafft.
Zudem gab es verschiedene Spinntechniken sowie Materialien wie Flachs, Nessel und Wollarten in diversen Verarbeitungsstadien und den unterschiedlichsten leuchtenden Farben zu bewundern. Auch die Strick- und Häkelfreunde präsentierten ihre Handarbeiten und luden alle interessierten Gäste zum Mitmachen ein. Zum Abschluss kommentiert Erika Jaschinski im Heimathaus zum Thema passende Auszüge aus dem Film „Die Heide stirbt“.
Veranstalter, Teilnehmer und die Besucher zeigten sich begeistert von der rundum gelungenen Veranstaltung und der tollen Atmosphäre des Treffens.
Torfkahnfahrt unter vollen Segeln
Tagestour mit dem Heimatverein der Börde Sittensen e.V.
„Wissen Sie eigentlich woher das Teufelsmoor seinen Namen hat? Im plattdeutschen heißt es Düvelsmoor und wird abgeleitet von doofes bzw. taubes Moor.“ Dies war nur eine der vielen Informationen am vergangenen Sonntag auf dem Tagesausflug mit Jürgen Kiel vom Heimatverein der Börde Sittensen e.V. „Das wird eine wirklich tolle Sache!“, so Jürgen Kiel. Bereits im Bus in Richtung Neu-Helgoland zur Torfkahnfahrt unterhielt er die etwa 50 Gäste mit Wissenswertem aus Region und Geschichte. So berichtete Kiel über die Entstehung des Weyerbergs durch den Riesen Hüklüt und den 18m hohen Niedersachsenstein. Auch das leibliche Wohl kam nicht zu kurz. Zur Einstimmung auf das Teufelsmoor gab es einen kleinen Moorschnaps, „Jan Torf“ genannt, oder alternativ Pralinen.
Bei der Hammehütte in Neu Helgoland warteten bereits drei Torfkähne der Adolphsdorfer Torfschiffer auf die Reisegesellschaft. Auf diesen Nachbauten konnten ehemals 50 Körbe, also 6m³ Torf befördert werden. Heute maximal 16 Fahrgäste. Ein besonderer Höhepunkt war, das zeitweise sogar alle drei Kähne die Segel setzten und sich mit der Kraft des Windes fortbewegten. Nach einem etwa eineinhalbstündigen Törn ging es bei Tietjens Hütte in Osterholz wieder an Land und nach kurzer Busfahrt bis zum Hafen Osterholz. Dieser war bis 1930 ein wichtiger Umschlagplatz. In dem knapp 300 Jahre alten Hafen wurden einstmals bis zu 1000 Schiffsbewegungen gezählt.
Nach der Ankunft im Restaurant Skipper-Treff erwartete die Teilnehmer dort ein „Grillessen satt“ mit Grillwurst, Nackensteak, Grillbauch und Putensteak. Dazu gab es Salate und Ofenkartoffeln. Für gute Unterhaltung sorgte der eigens engagierte Auftritt des Shantychor Segel-Club Hamme. Nach einer kleinen Infofahrt ging es wieder nach Hause.
Nach einem abwechslungsreichen und unterhaltsamen Tag zu Wasser und zu Land war die Ausflugsgesellschaft nach sieben bis acht Stunden am späten Nachmittag zurück in Sittensen. Auch mit Lob für den neuen Ausflugsleiter des Heimatvereins wurde nicht gespart. „Ich freue mich, wenn ich den Gästen einen schönen Tag bereiten konnte“, so Jürgen Kiel.
Heimatverein berichtet auf 1000-Jahr-Feier von einem schwangeren Nilpferd mit Krokodilschwanz in Hanschhorst
Stefan Tiemann und Esther Meyer-Biemold referieren in Hamersen
Das Festzelt in Hamersen war am vergangenen Freitag mit über 120 Gästen gut gefüllt. Zum Auftakt der dortigen 1000-Jahr-Feier waren neben dem Bürgermeister Gerd Kaiser und dem Kreisarchäologen Dr. Stefan Hesse auch der Heimatverein Sittensen geladen.
Kurzweilig und unterhaltsam präsentierten Stefan Tiemann und Esther Meyer-Biemold vom Heimatverein Sittensen interessante Fakten zur über 1000jährigen Geschichte Hamersens. Sie erklärten, dass nicht etwa jemand vor 1000 Jahren eine Fahne in den Boden gesteckt habe und gesagt hätte: „Hier gründe ich einen Ort und er soll Hamersen heißen“, sondern dass die erste schriftliche Erwähnung des Ortsnamen in einer Urkunde gefeiert werde.
Ferner zeigten sie, wie man eine historische Urkunde ohne Datum zeitlich einordnen kann und welche Rolle dabei Bischof Wigger und Bischof Erich von Havelberg spielen. Des Weiteren gingen sie auf die Bedeutung des Namens Hamersen ein, erläuterten die Zusammenarbeit mit dem Institut für Ortsnamenforschung in Göttingen und berichteten, dass die erste Schreibweise in Form von „homerusun“ so viel bedeute, wie „Bei den Häusern des Hôhmar“, wobei dies offensichtlich nichts mit dem Zeichentrickhelden Homer Simpson aus der bekannten TV-Serie zu tun habe.
Besonders spannend für die zahlreichen Gäste im Festzelt war der Bericht über einen Urnenfund bei Hanschhorst im 19. Jahrhundert, in der man eine 21 mm große ägyptische Figur gefunden hatte. Diese sei in den Überlieferungen anfänglich als Anubis-Figur erkannt worden. Genauere Betrachtungen hätten jedoch deutlich gemacht, dass es sich eindeutig um die Göttin Tawaret handele. Sie habe die Form eines schwangeren Nilpferdes mit Krokodilschwanz und sei die Schutzgöttin der Schwangeren. Wie diese Figur nach Hanschhorst gelangt sein könnte, sei rätselhaft, erklärten Tiemann und Meyer-Biemold. Ausführlichere Informationen und Theorien hierzu konnte Kreisarchäologe Dr. Stefan Hesse in seinem anschließend Vortrag liefern.
Stefan Tiemann lies es sich nicht nehmen und nutzte die Gelegenheit etwas Werbung für den Verein zu machen, was offensichtlich auch fruchtete, sodass bereits bei der Präsentkorbübergabe als Dankeschön des Festausschusses, Bürgermeister Gerd Kaiser seinen Beitritt zum Heimatverein verkündete. Doch er blieb nicht der einzige. Weitere Beitrittswünsche erreichten Esther Meyer-Biemold und Stefan Tiemann an diesem Abend.
Kurze Betten, altes Bettenstroh und ein wenig Harry Potter
Vortrag von Dr. Dörfler im Heimathaus Sittensen
Am vergangenen Donnerstag hatten der Heimatverein der Börde Sittensen e.V. und das Handwerkermuseum zu einem Vortrag von Dr. Wolfgang Dörfler ins Heimathaus Sittensen geladen. Das Thema lautete: „Betten Butzen und andere Schlafgelegenheiten – Viele Menschen wenig Betten“.
Dem Thema entsprechend in historische Nachtgewänder gekleidet empfingen Erika Jaschinski, Anne Dodenhof und Jörg Schmidtchen vom Heimatverein die Vortragsgäste mit einem herzlichen Willkommen und einem fröhlichen Gähnen. Über vierzig Gäste fanden an diesem lauen und sommerlichen Abend den Weg ins Heimathaus nach Sittensen. Dr. Wolfgang Dörfler präsentierte sodann anschaulich anhand vieler Fotos und Bilder historischer Schlafstätten die Ergebnisse seiner Forschung.
Ein Blick in die alten Bauernhäuser des Elbe-Weser-Dreiecks zeigt, heute noch nachweisbare Schlafplätze sind in diesen Häusern rar. Aber wie? Und worin? Allein? Zu zweit oder gar zu dritt schliefen die Menschen? Diesen Fragen ging der Hesedorfer Autor in seinem Vortrag unter anderem auf die Spur und stellte unter Anderem fest, dass im Durchschnitt etwa acht Personen (ohne Häuslinge) auf einem Hof lebten, aber meist nur ein oder zwei Butzen vorhanden waren. Somit sei anzunehmen, dass immer mehrere Personen sich einen Schlafplatz teilten. Die Plätze, die am dichtesten an den Feuerstellen oder Öfen lagen, standen den in der Familienhierarchie am höchsten stehenden Personen zu, erläuterte Dörfler. Die Mägde und Knechte schliefen mitunter in Verschlägen oder einfach auf dem Stroh oberhalb der Viehställe.
Die hygienischen Bedingungen wurden jedoch ab etwa 1900 von Ärzten immer häufiger bemängelt. Das Bettenstroh, welches als Matratze diente, war oft durch Ausscheidungen kranker Personen verschmutzt und wurde zuweilen auch nach Geburten nicht sogleich gewechselt. Hinzu kam, dass mehrere Familienmitglieder darin ihre Nächte verbrachten. Zudem wurden direkt unter dem Butzenboden üblicher Weise die Kartoffeln gelagert, deren Ausdünstungen zusammen mit dem zum Teil durch Ausscheidungen beschmutzten Bettenstroh recht geruchsintensiv gewesen sein müssen, so Dörfler. Bei den Schlafplätzen des Gesindes über den Viehställen im Stallteil des Hauses verhielt es sich nicht anders, nur das diese mit den Dünsten des Viehs und seiner Hinterlassenschaften leben mussten.
Ferner wies Dörfler darauf hin, dass die Butzen und auch die Betten bis weit ins 19. Jahrhundert hinein nur etwa 1,60 m bis 1,70 m lang waren. Die Menschen schliefen sehr aufrecht, fast sitzend darin. Sehr interessant auch seine Ausführungen zu den unterschiedlichsten Butzenarten. Es gab sie mit Schiebetüren oder mit Vorhängen, einzeln oder paarweise in der Herdwand, als Durchgangsbutzen, bei denen man auf der Flettseite und in der dahinterliegenden Kammer ein oder aussteigen konnte, aber auch freistehende oder unter Treppen verbaute Butzen. Diese Schlafplätze unter den Stiegen nach oben seien, so Dörfler den rangniedrigsten Bewohnern vorbehalten gewesen, ähnlich wie wir es aus der Fantasyliteratur von Harry Potter und seiner Kammer unter der Treppe kennen.
Alles in allem ein sehr interessanter und mit erstaunlichen Bildern untermalter Vortrag, dem die Zuhörer bei einem Glas Wein oder anderem Kaltgetränkt aufmerksam und neugierig lauschten.
Als Dank überreichte Kerstin Thölke als Leiterin des Handwerkermuseums ein kleines Präsent an Herrn Dörfler und wies die Zuhörer auf die noch bis zum 11. August laufende Ausstellung „Meilensteine. Sittensen im Wandel der Zeit“ im Handwerkermuseum in Sittensen hin.
Mai-Radtour des Heimatvereins Sittensen
Mike Ziesing plante Fahrradausflug nach Handeloh
Kürzlich fand die diesjährige Ganztages-Fahrradtour des Heimtvereins der Börde Sittensen e.V. statt. Ziel war in diesem Jahr Handeloh in der Lüneburger Heide.
Bei schönem Wetter trafen sich die Mittwochs-Radler des Heimatvereins zur traditionellen Mai-Ganztages-Radtour. Vereinsmitglied Mike Ziesing hatte dieses Jahr die Strecke ausgearbeitet. Durch Feld und Wald möglichst fernab von vielbefahrenen Autostraßen radelte die Gruppe bis nach Handeloh in der Lüneburger Heide. „Man lernt Orte kennen, von denen man vorher kaum etwas gehört hatte“ berichtet Vereinsvorsitzender Heinz-Hermann Evers begeistert. Nach 32 km am Ziel angekommen stärkte sich die Gruppe bei tollem Essen in einem Gasthaus, ehe es zurück Richtung Heimat ging. Bei der Moorbahn in Burgsittensen kehrten die Radler zu einer abschließenden Stärkung bei Kaffee und Kuchen im Moorbahn-Cafe ein.
Abgesehen von der Mai-Ganztages-Radtour treffen sich die Mittwochsradler des Heimatvereins jeden Mittwoch um 14 Uhr beim Haus der Vereine und der Geschichte in der Scheeßeler Straße 1, um gemeinsam mit dem Rad die Gegend zu beradeln und zu erkunden. Wer Interesse hat sich der Gruppe einmal anzuschließen, kann sich gern bei Heinz-Hermann Evers melden, Tel: 04282-2128. Auch Nichtvereinsmitglieder sind herzlich Willkommen.


Butterkuchen am Heimathaus
Plattdeutscher Gottesdienst mit Pastor Jürgen Riepshoff
Am Himmelfahrtstag, fand wieder der traditionelle plattdeutsche Gottesdienst im Heimathaus statt. Beginn war um 14 Uhr beim Heimathaus in Sittensen. Die Predigt hielt in diesem Jahr Pastor Jürgen Riepshoff.
Das Veranstaltungsteam des Heimatvereins rund um Regina Suhr servierte Kaffee und selbstgebackenen Butterkuchen aus dem historischen Ofen beim Heimathaus. So bot sich die Gelegenheit noch ein wenig zu klönen - ob auf Platt oder hochdeutsch spielte keine Rolle – und man lies den Nachmittag in geselliger Runde ausklingen.

Was sind schon 1000 Jahre!?
Eine geschichtliche Entdeckungsreise per Rad durch die Jubiläumsdörfer
Bei strahlendem Sonnenschein konnten Gästeführerin Erika Jaschinski und Bürgermeister Diedrich Höyns rund 60 Teilnehmer zur traditionellen Fahrradtour am 1. Mai an der Wassermühle in Sittensen begrüßen. Unter dem Motto „Was sind schon 1000 Jahre!?“ stand auch diese Veranstaltung ganz im Zeichen der Jubiläumsfeierlichkeiten zur erstmaligen urkundlichen Erwähnung von sechs Gemeinden vor 1000 Jahren.
Aus der gesamten Börde kamen sie schon früh um 9 Uhr zum Treffpunkt angeradelt. Über den Königshof in Sittensen und den dort bestehenden Wallanlagen, die wohl nicht aus der Zeit von Karl dem Großen datieren, sondern aus der Zeit um 1000 n. Chr. stammt, ging es weiter an der Oste entlang zum ehemaligen Ausgrabungsbereich in Groß Meckelsen. Die Funde dort zeugten, ähnlich wie in Hamersen, von einer deutlich älteren Besiedlung. Weiter ging es nach Klein Meckelsen zu einer riesigen als Naturdenkmal ausgewiesenen Rotbuche, die vermutlich schon den 30-jährigen Krieg erlebt hat. Hier erzählen Baumritzungen Geschichten aus der Vergangenheit. Von dort setzte sich die Drahteselkolonne in Richtung Vierden in Bewegung. Hier wurde dann das „Schloss“ der Schulten bzw. deren Residenz und späterer Witwensitz gesucht, dessen Standort nur noch durch ein Hinweisschild des Heimatvereins ersichtlich ist. Eine weitere Station waren die Tongruben bei Wienerberger in Tiste, wo der geschichtliche Bogen bis zur Eiszeit und zur urzeitlichen Nordsee geschlagen wurde. Schließlich wurden hier schon Haifischzähne und Walskelette gefunden.
Fachkundig und kurzweilig informierte Erika Jaschinski an allen Anlaufpunkten über Daten, Fakten und Geschichten aus der Vergangenheit. Sie weckte bei vielen Teilnehmer die Lust auf mehr geschichtlichen Informationen über unsere Heimat.
Die Tour fand ihren traditionellen Abschluss wieder am Heimataus. Hier wurden die Radfahrer durch das Blasorchester der Freiwilligen Feuerwehr Sittensen herzlich in Empfang genommen. Bier und Bratwurst luden zum gemütlichen Verweilen bei zünftiger Musik ein und bei bestem Biergartenwetter wurden bei dem ein oder anderen Kaltgetränk die spannende und informative Radtour durch die Geschichte der Börde noch einmal durchgesprochen.
Appeldwatsch rockt die Bühne in Sittensen
Konzert in der Pausenhalle ist ein voller Erfolg
Volles Haus hieß es vergangenen Freitag in Sittensen beim Konzert der Band Appeltowns aus Appel bei Hollenstedt. Fast 200 Karten gingen allein im Vorverkauf über den Tresen. Weitere folgten an der Abendkasse. „Wir freuen uns riesige über diese gute Resonanz. Das ist doch toll“ schwärmt Organisator und Vorsitzender des Heimatvereins Heinz-Hermann Evers.
Wenn die Band ihr Programm auch auf platt präsentiert, nennt sie sich „Appeldwatsch“. Und das kommt in Sittensen gut an. Schon fast eine Stunde vor Konzertbeginn füllten aufgeregte Stimmen den Konzertsaal in der Pausenhalle. Ein Schülerteam der Ostetalschule kümmerte sich in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein um das leibliche Wohl der Gäste. Mit Konzertbeginn war es für viele nicht mehr möglich die Füße still zu halten: Sitzend wippten die Füße, klatschten die Hände und der ein oder andere sang mehr oder weniger leise mit, während „Appeldwatsch“ die Bühne rockte.
Die sechs Vollblutmusiker spielten ein eigenwilliges Mischprogramm aus plattdeutschen Gassenhauern, wie "An de Eck steiht ´n Jung mit´n Tüdelband" und eigenen Texten zu bekannten Rocksongs der Musikgeschichte. Aus Bill Haley´s "See you later aligator" wurde bei "Appeldwatsch" schon mal "Geiht mi goot, denn ick bünn Rentner" und aus dem Skiffle-Kracher "Mama don´t allow" wurde bei ihnen der Song "Uns Opa", bei dem sie sich als hervorragende Instrumental-Solisten und als Tanzband beweisen. Aufgelockert wurde das plattdeutsche Programm durch die bekannten irischen Kracher der "Dubliners" und die Instrumental-Soli ihres Ausnahme-Geigers Helmut Stuarnig, der, vorne im Publikum spielend, wahre Begeisterungsstürme auslöst.
Als die Band nach über zwei Stunden die Bühne verlassen wollten, hatte das Sittenser Publikum noch nicht genug. Es hallten so lange „Zugabe“ Rufe durch den Saal, bis die Musiker noch einmal auftraten und zum Abschied mit weiteren zwei Songs die Bühne rockten.
Seit Jahren spielt die erfolgreichste und älteste Skiffle-Rock-Boy-Band des Nordens, die "Appeltown Washboard Worms", vor ausverkauften Häusern. Die Musikgruppe bestehend aus Helmut Stuarnig (Country-Fiddle), Klaus Lüers (Piano, Akkordeon, Kontrabass), Matthias Meissner (Waschbrett, Drums, Piano), Finn Olaf Walter (E-Gitarren, Drums, Löffel), Carsten Meins (Banjo, Mandoline, Kontrabass, Train Whistle, Ding Dong), Wolfgang Hilke (A-Gitarre), sind seit über 40 Jahren auf der Tour, kennen alle Klubs zwischen Cuxhaven und Flensburg und spielen auf den größten Jazzfestivals der Republik.
Dem Heimatverein der Börde Sittensen ist stolz darauf, dass es ihm noch einmal gelungen ist, Appeldwatsch in den Bördeort zu bekommen, nachdem der letzte Auftritt von Appeldwatsch in Sittensen für ein überbuchtes Heimathaus und eine fast chaotische Verkehrs- und Parkplatzsituation in Sittensen gesorgt hatte, buchte man dieses Mal in weiser Voraussicht die Pausenhalle der Ostetalschule.
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Ausstellung „Meilensteine. Sittensen im Wandel der Zeit.“ eröffnet
Die Vernissage war ein voller Erfolg. Begeistert äußern sich die geladenen Gäste zur Ausstellungseröffnung von Meilensteine. Sittensen im Wandel der Zeit: „Das ist so spannend zusammengestellt“, „Ich komme auf jeden Fall noch einmal wieder und schau mir alles in Ruhe an!“. Besonders an die Medienstation mit den gefilmten Interviews von Zeitzeugen war am Donnerstagabend kaum ein rankommen.
Zahlreiche Ausstellungsobjekte ergänzen die Zeitreise durch die Geschichte. Vom archäologischen Fund, über die eiserne Kirchturmspitze, einer Butterzentrifuge, einem alten Fahrrad mit Milchkannen unzähligen Fotos und Texten und einer historischen Schulbank gibt es vieles mehr zu entdecken.
Viel Lob erntete Museumsleiterin Kerstin Thölke und das Team des Heimatvereins für ihre professionelle Arbeit. Verschiedene thematische Schwerpunkte beleuchten die Entwicklung Sittensens – Alltag und Leben, Vereine und Feste, Verkehr und Mobilität, Handel und Gewerbe, Kirche, Behörden und Schule.
Geöffnet noch bis zum 11. August 2024, Samstag 15-17 Uhr und Sonntag 14-18 Uhr.
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Mitgliederversammlung füllt das Heimathaus
Bei der jüngsten Mitgliederversammlung des Heimatvereins der Börde Sittensen e. V. war das Heimathaus in Sittensen fast bis auf den letzten Platz besetzt. Auf der Tagesordnung standen neben den Berichten aus den Fachabteilungen, Ehrungen und Wahlen auch eine kleine Fotoschau mit historischen Luftbildern sowie eine Bilderreise durch das vergangene Vereinsjahr.
Nach der Begrüßung berichtete Vorsitzender Heinz-Hermann Evers aus der Vorstandsarbeit und über die gelungenen Veranstaltungen des vergangenen Jahres, besonders beim Vortrag über die Oste von Wilhelm Meyer und der Filmvorführung von Erika Jaschinski sei das Heimathaus platztechnisch fast an seine Grenzen gekommen. Außerdem gedachte er der verstobenen Vereinsmitglieder.
Interessantes aus den Fachabteilungen
Aus der Fachabteilung Chronik und Schrifttum berichtetet Leiterin Esther Meyer-Biemold unter anderem von der Luftbildfotoschau mit Bildern aus dem Kreisarchiv. Über die Sommermonate hinweg hätten diese Treffen den Versammlungsraum mit interessierten Vereinsmitgliedern im Haus der Vereine gefüllt. Zudem zählte sie die zahlreichen Arbeitsgemeinschaften rund um Archivierung, Festschrift, 1000-Jahr-Feiern und deren Tätigkeiten vor.
Anne Dodenhof informierte als Leiterin aus der Abteilung Weben über die aktuellen, gut besuchten Webkurse und über ehemalige Webschülerinnen, die sich künftig gern mehr engagieren möchten. Ihr folgte Anita Klindworth, Leiterin der Abteilung Spinnen, mit Berichten von Aktivitäten der Spinngilde und Neuerungen rund um das Stricken, welches künftig mehr in den Vordergrund gestellt werden soll.
Kassenwart Hermann Dodenhof erläuterte die positive Kassenlage des Heimatvereins, machte jedoch darauf aufmerksam, dass der Verein auch Rücklagen für die Instandhaltung des vereinseigenen Hauses der Vereine und der Geschichte bilden müsse.
Wahlen verjüngen den Vorstand
Bei den folgenden Wahlen wurde, da Hermann Dodenhof auf eigen Wunsch nicht wieder neu antreten wollte, Jörg Schmidtchen einstimmig zum neuen Kassenwart gewählt. Stefan Tiemann, der in der Vergangenheit sowohl den zweiten Vorsitz als auch den Posten des Presse- und Werbewartes inne hatte, stellte letzteres zur Verfügung. Als neue Presse- und Werbewartin wurde Esther Meyer-Biemold, ebenfalls einstimmig, von der Mitgliederversammlung gewählt. Neu in den Beirat gewählt wurden Erika Jaschinski und Jürgen Kiel.
Zahlreiche Urkunden verteilt
Anschließen wurden, die zum Teil sichtlich gerührten, langjährigen und anwesenden Mitglieder des Heimatvereines durch die Vorsitzenden Heinz-Hermann Evers und Stefan Tiemann mit einer Urkunde und eine Rose geehrt.
Über 50 Jahre im Heimatverein sind: Marion Klinkmann, Claus Heins, Dr. Dietrich Wesche, Friedhelm Kaiser und Dietmar Starniske. Auf über 40-jährige Mitgliedschaft können zurückblicken: Rudolf Haase, Peter Schmidt, Guido Aschmann, Günter Wohlberg, Irene Krischtschun, Wilhelm Burgdorf, Manfred Bellmann, Peter Senkpiel, Hans-Wilhelm Rathjen, Jutta Fettköter, Anne Rosemeyer, Heinz-Hermann Evers, Erwin Bachmann, Johann Meyer (Klein Sittensen), Elfreide Vieths, Johann Meyer (Tiste), Hans-Wilhelm Mahnken, Ursula Lüdemann, Martha Suhr und Barbara Miesner. Genau 40 Jahre dabei sind Johann Burfeind und Egon Cöllen.
Es folgt ein kurzes Grußwort des Heimatvereinsmitglieds und Sittenser Bürgermeisters Diedrich Höyns indem er sich beim Verein für deren Arbeit im Allgemeinen wie zum Beispiel bei der Organisation des Weihnachtsmarktes und der Weihnachtsverlosung sowie der 1000-Jahr-Feiern im Besonderen bedankte.
Historische Luftbildschau findet großes Interesse
Den Abschluss des kurzweiligen Abends bildete die kleine Fotoschau historischer Luftbilder Sittensen. Viele der Anwesenden konnten sich noch gut an die Gebäude und Straßen früherer Zeiten erinnern. Gefolgt von einem fotografischen Rückblick durch die vergangenen zwölf Monate der Vereinsarbeit zusammengestellt von Stefan Tiemann.
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Traditionelles Osterfrühstück im Heimathaus gut besucht
Das Veranstaltungsteam des Heimatvereins hatte zum Ostermontag wieder liebevoll frühlingshaft gedeckte Tische im Heimathaus vorbereiten. Die ehrenamtlichen Eierkocher haben im großen Waschbottich in bewährter Weise dutzende Eier für den reichlichen Verzehr vorbereiten.
Im trotz des wenig feierlichen Wetters gut besuchten Heimathaus ließen sich die Besucher mit Brot und Brötchen, herzhaften und süßen Belegen und natürlich frisch gekochten Eiern ausgiebig verwöhnen. Für Kaffee, Tee und Kaltgetränke war natürlich auch reichlich gesorgt, so dass es in angenehm rustikaler Atmosphäre wieder viele nette Begegnungen und Gespräche zum traditionellen Osterfrühstück gab.
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„Die Heide stirbt“ im vollbesetzten Heimathaus
Am vergangenen Freitag zeigte der Heimatverein der Börde Sittensen vor begeistertem Publikum den Film „Die Heide stirbt“ von 1931. Durch den Abend führte Erika Jaschinski mit interessanten und amüsanten Geschichten aus der Region.
Das Heimathaus war schon 20 Minuten vor Beginn der Vorstellung bis auf den letzten Platz mit erwartungsvollen Zuschauern gefüllt. Und die Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Unterhaltsam und informativ führte Erika Jaschinski durch den Abend. Sie erläuterte die spannende Entstehungsgeschichte des Films, der hier in unserer Region von hiesigen Heimatforschern mit der Bundesfilm AG Berlin gedreht wurde, sowie die Tatsache, dass die ursprünglich fünf Filmteile zusammengeschnitten wurden. In den Kriegswirren wurden die Filmrollen in Kisten versteckt im Schulkeller gelagert. Ein Teil ging jedoch im Laufe der letzten 90 Jahre dennoch verloren. Diese verschollenen Teilen sollen nach Amerika gelangt sein und werden immer noch gesucht.
In dem Film wird Bezug auf den tiefgreifenden landschaftlichen, kulturellen, gesellschaftlichen und technischen Wandel genommen, der im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert die Landschaft erfasste. Uralte charakteristische Heide- und Moorlandschaften wurden verdrängt von Ackerbau und Aufforstung. Sitten und Gebräuche, kurz, die alte bäuerliche Kultur wurde Schritt für Schritt vom neuen Lebensstil ersetzt. Die sich um den Film rankenden Geschichten und der direkte Bezug zu Ortschaften, Familien und Menschen des Altkreises Zeven machen ihn heute zu einem lebendigen regionalen Kulturerbe
Während des Films erläuterte Erika Jaschinski fachkundig die gezeigten alten bäuerlichen Arbeiten und Werkzeuge und beeindruckte mit vielen Namen der gezeigten Personen. Sie konnte gezeigte Orte, Höfe und Heideflächen lokalisieren und mit der einen oder anderen Anekdote kommentieren, wodurch ihre „Live-Vertonung“ das Filmvergnügen erst vervollständigte. Ein rundum gelungener Abend, sodass auf eine Wiederholung gehofft wer
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Historische Ansichten aus Sittensen
Neuer Kalender für das Jubiläumsjahr 2024 wirft einen Blick auf das historische Sittensen
Unter dem Titel „Historische Ansichten aus Sittensen. Ein Bildkalender für das Jahr 2024“ veröffentlichen der Heimatverein der Börde Sittensen und das Handwerkermuseum in bewährter Zusammenarbeit wieder einen historischen Kalender. Der Wandkalender zeigt 13 ausgewählte Fotografien aus Sittensen und wirft im Jubiläumsjahr 2024 einen Blick auf vergangene Zeiten.
Die historischen Aufnahmen vermitteln anschaulich einen Eindruck vom historischen Sittensen - von der Luftaufnahme des Marktplatzes aus den 1950er Jahren über den ersten Sittenser Kegelclub hin zur historischen Aufnahme der Sittenser Kirche nach dem Gottesdienst 1912.
Das Titelbild zeigt die Urkunde des Verdener Bischofs Wigger. In dieser wurde Sittensen gemeinsam mit den Bördeorten Klein und Groß Meckelsen, Hamersen, Tiste und Vierden vor tausend Jahren erstmals urkundlich erwähnt.
Die Fotografien stammen aus den Sammlungen des Heimatvereins der Börde Sittensen e.V. und des Fotoarchivs der Gemeinde Sittensen. Der historische Kalender erscheint anlässlich der Sonderausstellung „Meilensteine. Sittensen im Wandel der Zeit“, die ab April 2024 im Handwerkermuseum Sittensen zu sehen sein wird.
Der Kalender ist für 20 Euro erhältlich beim Heimatverein der Börde Sittensen e.V. (über Erwin Bachmann unter der Telefonnummer 04282 673), bei Getränke Meyer und Papier Ehlen in der Bahnhofstraße, bei Haushaltswaren Kramer sowie bei der Touristikinformation in der Wassermühle. Der Verkauf findet auch im Rahmen des Sittenser Weihnachtsmarktes am ersten Adventswochenende statt.
Ansprechpartnerin:
Kerstin Thölke
Handwerkermuseum Sittensen
04282 9300 1653
handwerkermuseum@sg.sittensen.de
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Die Oste von oben
Wilhelm Meyer zeigt und kommentiert Film aus der Vogelperspektive
97.000 Hektar. So groß ist die Fläche, die von ihrer Quelle in Schillingsbostel nahe Tostedt bis Bremervörde durch die Oste entwässert wird. Dies ist nur eine von vielen interessanten Informationen, die Wilhelm Meyer, Geschäftsführer des Unterhaltungsverbandes Obere Oste, auf der jüngsten Veranstaltung des Heimatvereins der Börde Sittensen zu unserem Heimatfluss geben konnte.
Die rund 90 Anwesenden im gut gefüllten Heimathaus verfolgten interessiert die launigen Ausführungen Meyers zu einem Film, der den Verlauf der Oste von der Quelle bis Bremervörde auf 75 Flusskilometern zeigt. Der Film entstand 2015 zum 50-jährigen Jubiläum des Unterhaltungsverbandes und wurde aus einem Kleinhubschrauber mit einer Handkamera aufgenommen. Damit entstanden aus relativ geringer Höhe Perspektiven, aus der die Oste bislang nicht zu sehen war.
Bemerkenswert ist hierbei der große Anteil an Waldflächen im Umfeld der Oste, die selbst sehr häufig direkt durch Bäume gesäumt wird. Auch das sich verändernde Erscheinungsbild der Oste, die sich in ihrem Verlauf zu einem ruhig fließenden immer weiter durch die Landschaft schlängelnden Gewässer entwickelt, ist beeindruckend.
Im Anschluss an den Film stand Wilhelm Meyer für Fragen rund um die Oste Rede und Antwort. So ging er unter anderem auch auf die Problematiken und die Erfordernis zur Anpassung der Gewässerunterhaltung ein.
Mit einem kräftigen Applaus des Publikums und dem herzlichen Dank vom Vorsitzenden des Heimatvereins Heinz-Hermann Evers bedacht, schloss dieser einen informativen Abend.
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Der „Kneebusch“ kommt aus Sittensen
Pomologe Eckart Brandt hält Vortrag im Heimathaus
Am vergangenen Montag referierte Eckart Brandt auf Einladung des Heimatvereins der Börde Sittensen e. V. im Sittenser Heimathaus. Thema des, aus Funk und Fernsehen bekannten, gebürtigen Wohnsters waren „Alte Apfelsorten“.
Launig und unterhaltsam berichtete Brandt im Wechsel auf Platt und Hochdeutsch von seinem Werdegang zum Pomologen und seinem Einsatz für alte Obstsorten, die auch biologisch angebaut werden können. Im Mittelpunkt des Abends standen, neben den regional unterschiedlichen plattdeutschen Dialekten und Dialektgrenzen, die Äpfel. Vor allem besondere alte Sorten, wie zum Beispiel der „Kneebusch“ der seinen Ursprung im 19. Jahrhundert auf dem Hof von Johann Kneebusch in Sittensen gehabt haben soll, oder der aus Zeven kommende „Celler Dickstiel“ fanden Erwähnung.
Weltweit gab es schätzungsweise 8000 bis 10.000 unterschiedliche Apfelsorten berichtet Brandt. In seinem Vortrag erzählt er über diesen „Apfelschatz“, der einen großen Gen-Pool mit vielen interessanten und wertvollen Eigenschaften bildet. Vor allem sind die alten Sorten robuster, müssen nicht gespritzt werden und sind zudem meist Allergiker geeignet. Begeisternd berichtet Brandt von in Asien gelegenen 5 Millionen Jahren alten Apfelbaumurwäldern, die einen gigantischen Genpool beherbergen.
Die Vielfalt der unterschiedlichen Aromen und Geschmacksnuancen machen den Verzehr der alten Sorten spannend und sorgt für die eine oder andere Überraschung beim Obstgenuss. Davon konnten sich die Besucher selbst überzeugen und während des Vortrages einige Sorten probieren.
Alles in allem ein gelungener Abend mit viel Informationen, geschmacklichen Überraschungen und der Gelegenheit seine ganz persönlichen Apfelfragen zu stellen. Wäre der Abend nicht irgendwann schon zu weit fortgeschritten gewesen, Eckart Brandt hätte sicher noch etliche Stunden weiter launige Anekdoten über Äpfel, ihren Anbau, ihre historische Vergangenheit und ihre mögliche Zukunft erzählen können.
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Mitgliederversammlung im Heimathaus
Hartmut Vollmer zu Ehrenmitglied ernannt
Der Heimatverein der Börde Sittensen e.V. kam jüngst zu seiner diesjährigen Mitgliederversammlung zusammen. Nachdem der Vorsitzende Heinz-Hermann Evers im Heimathaus die anwesenden Mitglieder begrüßt hatte, stieg er auch gleich in die Tagesordnung ein. Die Tätigkeitsberichte der Fachabteilungen waren nach der pandemiebedingten Pause in diesem Jahr schon wieder deutlich umfangreicher.
So konnte der Vorsitzende von erfolgreich durchgeführten Veranstaltungen wie der Ausfahrt in die Lüneburger Heide, der Musikveranstaltung mit „Appeldwatsch“ und dem Vortrag von Dr. Heiko William zu Flucht und Vertreibung erzählen. Für die Fachabteilung Chronik und Schrifttum hatte es in diesem Jahr Esther Meyer-Biemold übernommen, den Bericht über die umfangreichen Aktivitäten vorzutragen. Anita Klindworth berichtete aus der aktiven Abteilung Spinnen und Weben, die ihre Tätigkeiten im letzten Jahr auch wieder erfolgreich aufgenommen hatten.
Kassenwart Hermann Dodenhof erläuterte die alles in allem positive Kassenlage des Heimatvereins. Er wies auch darauf hin, dass die Veranstaltungen in 2022 noch nicht wieder den Zulauf wie in der Vor-Corona-Zeit hatten. Ebenso machte er auf die erheblich gestiegenen Kosten bei der Vorbereitung der Veranstaltungen aufmerksam.
Die von Harald Fabian und Christa Fricke durchgeführte Kassenprüfung erbrachte keinerlei Beanstandungen, so dass dem Kassenverwalter und dem Vorstand von der Versammlung einstimmig die Entlastung erteilt wurde.
Danach erfolgten die Wahlen. Diese waren erforderlich geworden, nachdem der langjährige stellvertretende Vorsitzende Hartmut Vollmer erklärt hatte, dass er aus gesundheitlichen Gründen das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden und auch den Vorsitz in der Fachabteilung Chronik und Schrifttum nicht mehr angemessen wahrnehmen kann. Auf Vorschlag des Vorstandes wurde Stefan Tiemann von der Versammlung einstimmig zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Ebenso erfolgte die einstimmige Wahl von Esther Meyer-Biemold zur neuen Leitung der Fachabteilung Chronik und Schrifttum. Jörg Schmidtchen wurde als neues Mitglied im Beirat des Vorstandes bestätigt. Mit der Wahl von Helga Cordes als neue Kassenprüferin neben Christa Fricke waren die Wahlen abgeschlossen.
Abschließend ergriff der Vorsitzende Heinz-Hermann Evers noch einmal das Wort und bedankte sich bei seinem bisherigen Stellvertreter Hartmut Vollmer für die hervorragende Zusammenarbeit. Aufgrund seiner langjährigen großen Verdienste um den Heimatverein wurde Hartmut Vollmer zum Ehrenmitglied des Heimatvereins ernannt. Der Geehrte bedankte sich bei der Versammlung und erklärte zur Freude aller, dass er zwar die Führungsämter aufgrund seines Handicaps des Sprechens mit Stimmprothese abgegeben habe, aber natürlich weiterhin im Heimatverein mitarbeiten und mit seiner Expertise zur Verfügung stehen werde.